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Freitag 16. 9. 2022 – 9:00 Uhr

Eröffnung des V. internationalen historischen Symposiums und einführende Worte der Gäste:

Ing. Jan Bureš, DBA/Bürgermeister der Stadt Ostrov, Ing. Jan Horník/Vizepräsident des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik,
Ing. Petr Kulhánek/Hauptmann des Landkreises Karlsbad

Taufe des Vortragssammelbandes Der Schlossgarten im Wandel der Zeit

und bedeutende Jubiläen der Besitzer der Herrschaft Schlackenwerth/Ostrov

Eröffnung des Symposiums:

Akad. Arch. David Vávra – Architekt, Schriftsteller, Schauspieler und Mitautor der TV-Sendereihen „Berauschende Städte“ (über moderne Architektur) und „Berauschende Spuren“(über den Nachlass der tschechischen Architekten in der Welt)

WERDEN WIR AUCH WEITERHIN “BERAUSCHENDE STÄDTE” HABEN? EIN WORT ÜBER DEN ZUSTAND DER GESELLSCHAFT, DEN HISTORISCHEN NACHLASS UND DEN GEAHNTEN ZUKUNFTSBLICK

Liste der Vortragenden und ihre Themen:

1. Block – Anfänge des Sozialwohnens, Inspirationen und Bauvorbilder für die Konzeption der Gartenstädte (historisch)

Mgr. Lubomír Zeman, Nationales Denkmalamt, Regionale Arbeitsstelle in Elbogen

SCHLACKENWERTH/OSTROV, DIE GARTENSTADT  ̶  VON DER ANTIKE BIS ZUR GEGENWART (Einleitungsvortrag)

Annotation:  Im Verlauf der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in Ostrov eine neue Stadt im Stil der  SORELA errichtet. Dabei handelt es um einen Baustil, der nicht nur von den schematischen Darstellungen des sozialistischen Realismus, sondern auch von der böhmischen Renaissance, vom Klassizismus und von der Volksarchitektur beeinflusst wurde, bei denen vorrangig die Symmetrie und dekorative Gestaltung im Vordergrund waren. In der übrigen Welt wurde diese Architektur als Traditionalismus, in Deutschland als Nachkriegsmoderne bekannt. Die Konzeption der neuen Stadt entstand auf den Prinzipien der Gartenstädte, die bereits seit dem 18. Jahrhundert entwickelt wurden. Ihr Urbanismus schöpfte aus den Ideen der idealen Renaissance-Städte und bekennt sich klar und deutlich zur Tradition der berühmten Bergstädte des Erzgebirges. Die regelmäßige Zusammensetzung des Stadtgrundrisses kam jedoch aus den antiken Schematen. Im Einleitungsbeitrag wird die Gartenstadt Schlackenwerth/Ostrov in ihrer ganzen Geschichte, ihrer Gestalt und in sämtlichen Zusammenhängen präsentiert.

Ing. Mgr. Michal Vokurka, Historisches Institut der AW TR, öffentliche Forschungsinsitution, Prag

DIE URBANISIERUNG VOM ERZGEBIRGE UND IHRE NACHHALTIGKEIT IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT

Annotation: Der Beitrag beschäftigt sich mi der  Problematik der Funktion von urbanen Sitzen des Erzgebirges im 17. und in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts. Indem die Ortsgründung im 16. Jahrhundert in der Zeit vom demographischen und ökonomischen Wachstum verlief, waren für den folgenden Zeitabschnitt eher der demographische Rückgang und Reduktion der Bergbautätigkeit charakteristisch. Die Aufgabe, die die Obrigkeit zu lösen hatte, war die Erhaltung der Population und die Sicherung von wenigstens teilweiser Kontinuität des Bergbaus auch der ökonomisch anspruchsvollen Zeit.

PD Dr. Andreas Nierhaus, Kurator für Architektur und Skulptur, Wien Museum, Österreich

DIE UNBEGRENZTE GROSSSTADT – OTTO WAGNERS URBANISTISCHE UTOPIE

Annotation: Im Jahr 1911 veröffentlichte der Wiener Architekt Otto Wagner eine schmale Broschüre mit dem Titel „Die Großstadt“. Es ist die Summe von vier Jahrzehnten des Nachdenkens über die ästhetischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fragen des modernen Städtebaus am Beispiel von Wagners Heimatstadt Wien, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Residenzstadt zur Metropole herangewachsen war. Wagner entwirft die Vision eines ins potentiell Unendliche wachsenden konzentrischen Stadtgefüges, denn: “Die Ausdehnung einer Großstadt muß unserem heutigen Empfinden nach eine unbegrenzte sein.” Wagners Großstadt ist vom öffentlichen Verkehr geprägt, aber auch von rigider Rationalität – eine Reaktion auf den „malerischen“ Städtebau im Gefolge Camillo Sittes, ein Versuch auch einer ganz dem „modernen Leben“ entsprechenden Gestaltung der Stadt unter der Federführung des Baukünstlers. Der Vortrag beleuchtet den Stellenwert der „Großstadt“ im Werk des Architekten, ihre Rezeption als Gründungsschrift des „funktionalistischen“ Städtebaus und fragt nach der Aktualität für die Stadtplanung heute.

Prof. Rainer K. Schöffel, Free International University (FIU) Germany, Institute for Open Space Planing (IOSP)

LANDSCHAFTSGARTEN LUISENBURG IN WUNSIEDEL

Annotation: Die „Losburg“ oder „Luxburg“ besteht aus 300 Millionen alten Granitfelsen. Dieses „Europas größte Felsenlabyrinth“ und die „Deutschlands älteste Naturbühne“ liegt 3 km südlich von Wunsiedel und trägt seit 1805 den Namen der Königin Luise –  Luisenburg. In ihrem 360 ha großen, kreisrunden Areal gibt es einen Felsengarten, der im Gegensatz zu anderen europäischen Landschaftsgärten ausschließlich auf Initiative einer Gruppe Wunsiedler Bürgern entstand. Die Wunsiedler pflegten hier bereits im 16. Jahrhundert ihr „Margarethenfest“ zu feiern, mit Schülerspielen des dortigen Lyzeums (dieser Brauch wurde erst 1767 abgeschafft). Während der Aufklärung wurden europaweit architektonische Gärten von englischen Landschaftsgärten abgelöst. In diesem Fall stellte die dafür nötige Eigenfinanzierung das größte Problem dar. Den örtlichen Kulturgesellschaften gelang es jedoch, unter reichen Bürgern der Stadt bereitwillige Sponsoren zu finden. Der Ausbau des Landschaftsgartens wurde vor und nach 1810 von den Patrizierfamilien Schöpf, Brandenburg, Sand, Klinger und Schmidt gefördert.       Dieser Beitrag konzentriert sich auf einige ganz besondere Merkwürdigkeiten der hochinteressanten und vielfältigen Geschichte dieses Bürgerlichen Landschaftsgartens.    

Dr. Werner T. Bauer, Kurator der Ausstellung  „Das Rote Wien“ – Waschsalon Karl-Marx-Hof

DAS ROTE WIEN

Annotation: Wien um 1900: Die Wohnsituation ist im internationalen Vergleich die schlechteste in ganz Europa. Nach der Ausrufung der Republik im November 1918 erringt die Sozialdemokratie bei den ersten freien Wahlen im Mai des darauffolgenden Jahres einen überwältigenden Sieg. 1922 wird Wien ein eigenes Bundesland. 1923 beschließt der Gemeinderat eine extrem progressiv gestaltete Wohnbausteuer und noch um selben Jahr ein erstes kommunales Wohnbauprogramm, das die Errichtung von 25.000 neuen Wohnungen vorsieht. 1927 folgt ein zweites für weitere 30.000 Wohnungen. Doch das Rote Wien will mehr, als „nur“ gesunden Wohnraum schaffen. Eine neue Gesellschaft mit „neuen Menschen“ soll hier entstehen. „Gemeinschaftsmenschen“, wie Bürgermeister Karl Seitz sagt. In den neuen Wohnbauten entstehen deshalb großzügige Gemeinschaftseinrichtungen – Bäder und Waschküchen, Kindergärten und Arbeiter-büchereien, Schulzahnkliniken und Arztpraxen, Tuberkulosefürsorge- stellen und Krankenkassenambulatorien, Mutterberatungsstellen und Versammlungsräume, Turnsäle und Lehrwerkstätten…                                                                                                                                                                         Der Bürgerkrieg im Februar 1934 und der Faschismus beenden dieses einzigartige gesellschaftspolitische Experiment.

Pause: 12:30 – 13:30 Uhr

2. Block: Gartenstädte und die Städte im Grün, Wohnbautenkomplexe der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts („SORELA“)

PhDr. Filip Paulus – ThDr. Mgr. Šárka Steinová, Th.D., Nationalarchiv, Prag

PROJEKTIERUNG IN DER ZEIT DES SOZIALISTISCHEN REALISMUS IM LICHT DER ARCHIVQUELLEN DES NATIONALARCHIVS GESEHEN

Annotation:  Der Beitrag gewährt einen Einblick in die Problematik bei der Wohnbauprojektierung in den Jahren 1948–1953 mit Akzent auf dem Aufbau im historischen Karlsbader Bezirk (Schlackenwerth, Schlaggenwald, Klösterle an der Eger, Joachimsthal, Unter Reichenau, Falkenau, Habersbirg). Dabei werden bisher nicht veröffentlichte Archivdokumente und Illustrationsmaterial präsentiert.

PhDr. Dana Stehlíková, CSc., Hochschule für Kunstgewerbe Prag (UMPRUM)

STŘEŠOVICE – VON EINEM DORF ZUR GARTENSTADT

Annotation: Die bisherige kunsthistorische Literatur widmete sich lediglich dem Gartenviertel  Ořechovka aus den Jahren 1919–1938. Dieser Beitrag skizziert mit Verwendung reichhaltiger Fotodokumentation, die von den ältesten Archivaufnahmen bis zur Gegenwart reicht, die Entwicklung des gesamten Katastralgebiets Střešovic mit Anrainergrundstücken und Gärten der Stadtviertel Liboc und Dejvice seit dem Mittelalter bis zur Gegenwart, mit besonderer Rücksicht auf die architektonischen Denkmäler.

Dr. Claire Etienne-Steiner,  Kunsthistorikerin, Servise régional de l´Inventaire de Seine-Maritime, France

WIEDERAUFBAU DER STADT LE HAVRE NACH DEM II. WELTKRIEG IM GEIST DES TRADITIONALISMUS

Annotation: Der Wiederaufbau der Hafenstadt Le Havre, das durch die Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört worden war, wurde vom hervorragenden französischen Architekten August Perret und seinen Mitarbeitern in den Jahren 1945–1964 umgesetzt. Er stellt eine einzigartige Realisierung der Grundsätze vom strukturellen Klassizismus im Städtebau der Hälfte des 20. Jh. dar. Wegen seiner urbanistischen Komplexität und innovativer Verwendung von Materialien wurde das Zentrum von Le Havre im Jahre 2005 auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt. 

Mgr. Martin Strakoš, Nationales Denkmalamt, Regionale Arbeitsstelle in Ostrava

ARCHITEKTUR UND URBANISMUS DES NEUEN OSTRAUS IM VERGLEICH MIT ÄHNLICHEN SOZIALISTISCHEN STÄDTEN MITTELEUROPAS

Annotation: Das Bauprojekt vom Neuen Ostrau stellt eines der größten urbanen und architektonischen Projekte Mitteleuropas in der ersten Hälfte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts dar. Die ursprünglich geplante neue Stadt wurde zwar letztendlich zum Bestandteil von Ostrau, doch seine spezifische Gestalt belegt einen Versuch zur Errichtung einer neuen sozialistischen Stadt und aus architektonischer Sicht die Entwicklung vom späten Funktionalismus über den sozialistischen Realismus bis zum Antritt des internationalen Stils und der vorgefertigten Bauweise in der Gestalt von Paneelsiedlungen. Der Beitrag zielt auf die Architektur und Urbanismus von diesem Teil Ostraus ab, in der Komparation mit den Aufbaugrundsätzen weiterer Teile einer industriellen Großstadt mit ähnlichen Projekten in der damaligen Tschechoslowakei und in den Nachbarländern Mitteleuropas (Polen, Ostdeutschland, Ungarn).

Mgr. Martin Cikán, Nationales Denkmalamt, Regionale Arbeitsstelle in Pilsen

KOMPLEXE VON SOZIALBAUTEN ALS VORBILD DER WOHNBAUTENKOMPLEXE DER 50ER JAHRE DES 20.JAHRHUNDERTS AM BEISPIEL ÖSTERREICHS GEZEIGT, ODER VOM GESINDEHAUS ZU DEN ARBEITERKOLONIEN

Annotation: Ziel des Beitrags ist, die Forschungsresultate der Untersuchung vom ältesten Wohnbautenkomplex der Nachkriegszeit in Plzeň-Zátiší und vom Ursprung der Häuser des sog. Gmunden-Typs im österreichischen Milieu, woher dieser Haustyp zu uns importiert wurde, zu präsentieren. Die österreichische Literatur widmet sich langfristig dem Phänomen des Sozialwohnens und aus den bereits ausgearbeiteten Studien ist seine Entwicklung seit dem Anfang der Industrierevolution bis zur Gegenwart gut sichtbar. An einer Fallstudie des komparativen Beispiels des Wohnbaukomplexes in Zátiší und der gegenwärtigen Bauproduktion kann man wohl bedeutende Unterschiede im österreichischen und tschechischen Milieu verfolgen. Dieser Beitrag hat daher die Auswertung gemeinsamer Züge und Abweichungen des Wohnbaus in Österreich und in Tschechien zum Gegenstand.

PD Dr. Werner Michael Schwarz,  Kurator, Mediengeschichte, Arbeitswelt, Freizeitkultur, Pratersammlung, Wien Museum, Österreich

Mag. Susanne Winkler, KuratorIn für Fotografie, Stadtansichten (Malerei und Grafik) und Freimaurerei, Museum Wien, Österreich

TERRA NOVA – „VERSUCHSFELD“ – SIEDLUNG SIEMENSSTRASSE IN WIEN-FLORIDSDORF (1950–1954)

Annotation: Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wohnungssituation in Wien äußerst angespannt. Viele Häuser waren beschädigt oder zerstört, die Infrastruktur beeinträchtigt, in der Stadt hielten sich zahlreiche Flüchtlinge und Displaced Persons auf. Zur unmittelbaren Wohnungsnot kamen grundlegende Fragen: Wie sollte die Stadt der Zukunft sein, wie zeitgemäßes, leistbares Wohnen für besonders bedürftige Bevölkerungsschichten, wie individuelles und kollektives Wohnen zusammenwirken? Das Rote Wien, die sozialdemokratische Stadtregierung von 1919–1934 hatte auf den Begriff der „Gemeinschaft“ gesetzt, der durch die Nationalsozialisten nun aber grundsätzlich desavouiert war. Die Siedlung Siemensstraße in Floridsdorf, mit 1700 Klein – und Kleinstwohnungen auch quantitativ beachtlich, hatte wie kein anderes Wiener Wohnbauprojekt dieser Jahre die Ambition, diese grundlegenden Fragen zu beantworten. Das betraf den Städtebau als Ganzes, unterschiedliche Wohnungstypen, die Idee mitwachsenden Wohnraums (Duplex-Wohnungen), die Integration alter Menschen, zeitgemäße Möblierung (Aktion „Soziale Wohnkultur“) oder bautechnische Fragen. Die Siedlung wurde als „Versuchsfeld“ und als internationales Vorzeigeprojekt konzipiert und auf Wohnbauausstellungen (u.a. in New Dehli) präsentiert. Der Vortrag diskutiert die Siedlung vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Traditionen des sozialen und kommu- nalen Wohnbaus in Wien und konfrontiert die theoretischen Ambitionen mit der überlieferten Wohnungspraxis der Bewohnerinnen.  Die Siedlung wurde anlässlich ihres 70jährigen Bestehens intensiv beforscht. Ein Zeitzeugin- nenkreis begleitete diese Arbeit und stellte Material aus der Wohn- und Lebenspraxis der 1950er-Jahre für eine Ausstellung zur Verfügung, die in einer Original Duplex-Wohnung gezeigt wird. Die Initiative ging von den Wohnpartnern und den Mieterinnenvertreterinnen aus, Forschung und Ausstellung wurden von Wien Museum und Wiener Wohnbauforschung (Wolfgang Fichna, Susanne Reppé und Georg Vasold) durchgeführt.

16:30 – 18:00 Uhr. –  kommentierte Besichtigung der Gartenstadt und des Kulturhauses mit Mgr. Lubomír Zeman

Samstag 17. 9. 2022 – 9:00 Uhr

3. Block: Trends und Weiterentwicklung im  Konzept der Gartenstädte (neue Gartenstadt-Konzepte)

Doc. Ing. Přemysl Krejčiřík, Ph.D., Mendel-Universität Brünn, Gartenbaufakultät

DREI BRÜNNER VILLENGÄRTEN – VERKOPPELUNG FÜR DIE ZUKUNFT (VILLA TUGENDHAT, LOEW-BEER, ARNOLD)

Annotation: Die Gartenstadt ist ein Konzept, das am Anfang des 20. Jahrhunderts für die urbanistische Gliederung der Städte maßgebend war. In Brünn wird die Verbindung von drei bedeutenden Gärten aus dieser Zeitspanne zu einem einzigen Areal vorbereitet. Dieser Beitrag wird erörtern, auf welche Weise die Gärten der Villen, die für die Entwicklung der Architektur im weltweiten Maßstab von Bedeutung waren, zu verbinden wären, um das Prinzip der Gartenstadt im Kontext des 21. Jahrhunderts umzusetzen.

PhDr. Yvonna Fričová, Verlagshaus TITANIC, GmbH, Verlegerin

BRASÍLIA – DIE STADT ALS EIN TRAUM

Annotation: Die Stadt Brasília wurde als einzigartiges urbanistisches Konzept einer modernistischen Stadt im Grünen, die in der kongenialen schöpferischen Symbiose in Rekordzeit und mit Verwendung von modernsten zeitgenössischen Technologien von dem Urbanisten Lucio Costa, dem Architekten O. Niemeyer und dem Gartenarchitekten R. Burle Marx nach nur 25 Jahren seiner Existenz (im Jahre 1987) zum  UNESCO-Welterbe erklärt. Das wagemütige Vorhaben, eine völlig neue Stadt in der natürlich wirkenden Landschaftskulisse zu errichten steiß am Anfang auf Probleme mit der Begrünung der Flächen, doch nach dem Verlauf der dafür unentbehrlichen Zeit ist die bukolische Funktion für die Stadt von grundsätzlicher Bedeutung. Brasília verfügt  heute über das Stadtgrün, das weltweit Neid erweckt. Die schnell wachsende tropische städtische Vegegation erweckt nach ein paar Jahrzehnten den Eindruck, als ob die Stadt dort über dem künstlichen See seit je gestanden wäre. Die UNESCO-Nomination bewirkte, dass sich Brasília als einer der bedeutenden Orte weltweit, die für das 20. Jahrhundert charakteristisch sind (neben den Baudenkmälern der architektonischen Schule Bauhaus, Ausschwitz und des Friedensdenkmals in Hiroschima) in das Gedächtnis der Menschheit eingetragen hat.

 Doc. Ing. arch. Irena Fialová, Fakultät der Architektur der Tschechischen Technischen Universität Prag

DIE GARTENSTÄDTE DER GEGENWART – AKTUELLE TENDENZEN

Annotation: Ausrichtung und Weiterentwicklung des Konzepts der Gartenstädte  – der Beitrag stellt aktuelle Tendenzen des urbanistischen Denkens und
des Modells der Gartenstädte vor.

Dipl.-Ing. Raimund Böhringer, iF ideenFinden GmbH, Landschaftsarchitekten, Stadtplaner  Wunsiedel, Deutschland

GARTENKUNST UND TOURISMUS IM ÖSTLICHEN OBERFRANKEN – CHANCEN UND POTENZIAL

Annotation: Der östliche Grenzraum in Oberfranken (Fichtelgebirge und Bayreuther Land) verfügt über eine beeindruckende Anzahl von historischen Gartenanlagen. Gleiches gilt für die Region der Westböhmischen Bäder und damit auch für die Stadt Ostrov mit dem besonderem Dreiklang von historischem Kern, der barocken Parkanlage des Sommerschlosses und der bergbaubedingten Erweiterung des Stadtgrundrisses als “moderne Neustadt”. Gartenstädte und Gartenanlagen erfahren im Moment eine neue Bedeutung im urbanistischem Umfeld angesichts der voranschreitenden Klimakatastrophe. Das Instrument Gartenerlebnis und Gartenreisen kann dazu genutzt werden, Nachhaltigkeit und Umweltvorsorge neu zu inszenieren und einem breitern Publikum zugänglich
zu machen. Entscheidend für den Erfolg der Vermittlung von Werten wird eine systematische Kooperation der lokalen und regionalen Spieler sein. Lokale Ansätze, wie nachstehend aufgeführt, sollten gebündelt organisiert werden und von einer gemeinsamen Marketingstrategie begleitet werden. Grenzüberschreitende Kooperation ist noch vergleichsweise schwach entwickelt, obwohl es dazu bereits beeindruckende Beispiele gegeben hat: z. B. Grenzüberschreitende Gartenschau Marktredwitz-Cheb (Eger) 2006, Egrensis Park Städte Waldsassen und Cheb seit 2000, Kreuzweg Altkinsberg ( im wahrsten Sinne “grenzüberschreitend”),  Klostergarten Waldsassen, Bürgerlicher Landschaftsgarten  Luisenburg – Stadt Wunsiedel 2005, Bayreuther Gärten, Schloß Fantaisie, Thiergarten oder Eremitage. Gemeinsamkeiten gibt es viele. Es kommt darauf an eine Alleinstellung herauszuarbeiten. Das geht nur mit Partnerschaften z. B. im Rahmen von Europäischen Förderprogrammen.

RUNDER TISCH UND DISKUSSION ZU DEN THEMENKREISEN

Abschluss, Danksagung den Vortragenden: Ing. Marek Poledníček/stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ostrov

Pause fürs Mittagessen: 12:30 – 14:00 Uhr.

14:30 Uhr.: Für die Interessierten – Besichtigung der Ausstellungen

DIE GRAFEN VON SCHLICK AUF DER SCHLACKENWERTHER/OSTROVER HERRSCHAFT – REICHTUM UND MACHT & DER SCHLOSSGARTEN IM WANDEL DER ZEIT

Bilddokumentation: Stadt/Město Ostrov

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