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Das älteste erhaltene Denkmal in Ostrov ist die Kirche des Hl. Jakob der Größere. Das Entstehen der Kirche wird traditionell mit der Weihe auf das Jahr 1226 datiert. Dieses Datum ist nicht belegt, aufgrund des stilistischen Charakters des Eingangsportals ist es jedoch als sehr wahrscheinlich anzusehen.

Es ist eine kleine Landkirche mit einem rechteckigen länglichen Kirchenschiff und einem fast quadratischen Presbyterium. Einige Hinweise auf dem Dachboden und im Giebel des Kirchenschiffs deuten darauf hin, dass über dem Presbyterium ursprünglich wahrscheinlich ein Chorturm geplant war. Durch ein romanisches Stufenportal in der Nordfassade von 1220 bis 1230 kann man die Kirche betreten. Die Kirche, ursprünglich eine Pfarrkirche, wird seit dem 16. Jahrhundert als Friedhofskirche aufgeführt. 1588 wurde der Friedhof vergrößert. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird die Kirche als verfallen bezeichnet. 1606 wurde sie deshalb komplett renoviert; dabei wurden die Fenster vergrößert und die Kirche neu überdacht. Später verfiel die Kirche erneut und war zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar zum Abriss bestimmt. Glücklicherweise geschah dies nicht (dank des Einspruchs des Denkmalbüros des k. u. k. Ministeriums für Kultur und Bildung und der örtlichen Gemeinde), 1912 wurde die Kirche komplett renoviert.

Während der Malerarbeiten in der Kirche wurden 1937 unter mehreren Putzschichten figürliche Gemälde aus der Renaissance entdeckt – zwei Engelsfiguren, die ungefähr im 16. Jahrhundert entstanden sind. Bei näherer Betrachtung wurden im Jahr 1982 auch Elemente der frühen Barockmalerei entdeckt.

1990 wurde die ursprüngliche Barockorgel aus der heruntergekommenen Kirche entnommen und 1992 in der Kirche St. Wenzel in Milín aufgebaut und geweiht. Mangels Mitteln für ihre Instandhaltung wurde die Kirche in das Eigentum der Stadt Ostrov übertragen, 2005 wurde mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen. 2010 wurde das Interieur der Kirche komplett restauriert.

Die Kirche ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Nur in den Sommermonaten ist es möglich, einen Blick in das Gebäude zu werfen, wenn sie durch den Verwalter gelüftet wird. Seit April 2019 dient die Kirche als Trauerhalle für Beerdigungen.

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