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Unter dem Begriff Kirchenmuseum in Ostrov versteht man die Ausstellung “Kirchenkunst des westlichen Erzgebirges” mit der begleitenden Ausstellung “Zerstörte Kirchen in der Region Karlsbad”. Die Ausstellung befindet sich in der Klosterkirche Mariä Verkündigung in Ostrov, die zum Klosterareal, auch Heiliger Bezirk genannt, gehört.

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Die Ausstellung in Ostrov wurde im Herbst 2019 dank der Unterstützung des Bischofs von Pilsen Msgr. Tomáš Holub zur offiziellen Nebenstelle des Kirchenmuseums in Pilsen für den Karlsbader Bereich der Diözese Pilsen erklärt.

 

Kirchenkunst des westlichen Erzgebirges

Kirchliche Kunst (auch sakrale Kunst genannt), umfasst Kunst, die in den Kirchen vorzufinden war. Es handelt sich dabei nicht nur um bildende und skulpturale Kunst, sondern auch um Architektur, Schmuck, Metallschlägerei, Buchkunst, Glockenherstellung usw.. Ziel der neuen Ausstellung ist es, Besucher mit der architektonischen Entwicklung des Klosterareals, mit seiner weniger bekannten Geschichte und vor allem mit künstlerischen und liturgischen Objekten vertraut zu machen.

Im Kirchenschiff finden Sie Statuen, Gemälde und Altarfragmente aus der Originalausstattung der Kirche Mariä Verkündigung in Ostrov sowie mehrere Skulpturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die aus den zerstörten Kirchen in der Region Karlsbad stammen. In der Sakristei gibt es liturgische Gegenstände, die der Klerus benutzte und immer noch benutzt.

Der erste Chor ist dem Schulwesen und der Musik gewidmet, insbesondere dem Piaristengymnasium und der Internatsschule der Kongregation der Schwestern der christlichen Liebe und der Barockmusik. Wir haben uns für die Musik entschieden, weil Johann Caspar Ferdinand Fischer, ein Musiker europäischen Formats, am örtlichen Piaristengymnasium studierte und später unterrichtete.

Ausstellung “Zerstörte Kirchen in der Region Karlsbad”

In der Vergangenheit zählten Kirchen zu den bedeutendsten Gebäuden in unseren Dörfern, hier erlebten die damaligen Dorfbewohner alle wichtigen Momente ihres Lebens. Nach 1945 wurden diese Bauwerke jedoch zerstört und anschließend abgerissen, weil durch die Vertreibung der deutschen Bevölkerung die Gläubigen ihre Bindung an die Kirchen verloren hatten und weil das kommunistische Regime einen Kampf gegen den christlichen Glauben führte.

Výstava zničené kostely na Karlovarsku

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Verwüstung vieler Kirchen hauptsächlich auf die Einrichtung eines Truppenübungsplatzes und die Räumung des Grenzgebiets zurückzuführen. Allein in der Region Karlsbad wurden zwei Dutzend Kirchen abgerissen – Bauwerke, die einst Ausdruck der Frömmigkeit der Einheimischen waren und die gleichzeitig das Landschaftsbild mit prägten. Heute werden Kirchen zum Glück nur noch ausnahmsweise abgerissen, in der Region Karlsbad gibt es jedoch immer noch mehrere Kirchen, die aus langfristigem mangelndem Interesse vom Einsturz bedroht sind. Diese gefährdeten Bauwerke ergänzen die Liste der bereits zerstörten Kirchen auf den Ausstellungstafeln.

Übersetzung ins Deutsche:
www.cesky-nemecky.cz
www.tschechisch-service.de
Roman Krakovič | Erfurt

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